Ludwig Bauer Ehrung goldene Schiedsrichtermedaille
FCG Ehrenmitglied Ludwig Bauer wurde mit der goldenen Schiedsrichtermedaille ausgezeichnet:
Ludwig Bauer – ein Leben für den Fußballsport
50 Jahre aktiver Fußballschiedsrichter – 48 Jahre Funktionär bei DFB und BFV
Sonst verteilt er Auszeichnungen und Ehrungen, diesmal hat es ihn selbst erwischt. Der Kreisehrenamts-beauftragter im Fußballkreis Würzburg Ludwig Bauer (Gerbrunn) erhielt aus den Händen von KSO Helmut Wittiger und SRO Helmut Zischek die Goldene Schiedsrichter-Verdienstmedaille des Bayer-ischen Fußballverbandes für ein halbes Jahrhundert aktive Schiedsrichtertätigkeit.
Bauer dürfte damit einer der jüngsten Träger der goldenen Verdienstmedaille sein. Mit 13 Jahren be-gann er bei der SR-Gruppe Gerolzhofen am 30.03.1963 mit der Schiedsrichterausbildung und legte nach 14 Monaten (damals dauerte ein Kurs so lange – heute undenkbar!) 1964 als Jüngster seine Prüfung erfolgreich ab. Bereits 1 Jahr später wurde er als Kassier in den Gruppenausschuss berufen. 1967 erfolgte die Ernennung zum Gruppenlehrwart, damals der jüngste im DFB, und bildete in dieser Zeit über 600 Schiedsrichter aus. 2006 nach 40 Jahren trat er, von der Gruppe zum Ehrenlehrwart ernannt, als Lehrwart zurück und konzentrierte sich auf das Hobby als Schiedsrichter und der Funktionärstätigkeit.
Bereits mit 16 Jahren war er einige Jahre Linienrichter in der Regionalliga im Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt eingesetzt. Von 1973 – 1999, dem Erreichen der Schiedsrichter-Altersgrenze, leitete er 27 Jahre lang Spiele von der Bezirksliga bis zur Landesliga. Sehr gerne erinnert Bauer sich an sein 1.000 Spiel als Schiedsrichter. Als einer der wenigen unterfränkischen Schiedsrichter durfte er den deutschen Rekordmeister, den FC Bayern München, bei einem Freundschaftsspiel am 29.07.1995 im Kitzinger Sickergrundstadion pfeifen. Die damalige Aufstellung war mit Jürgen Klinsmann als Spielführer, Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Markus Babbel, Carsten Jancker, Christian Nerlinger, Dieter Herzog, Ciriaco Sforca, Klaus Augenthaler, usw. eine Mannschaft mit Nationalspieler gespickt, als Trainer saß damals erstmals für die Bayern Otto Rehagel auf der Bank.
Der Originalspielberichtsbogen mit Unterschrift des Spielführers Jürgen Klinsmann hängt heute eingerahmt im Arbeitszimmer von Bauer. Obwohl Ludwig Bauer seit 43 Jahren in Gerbrunn wohnt, ist er seinem Heimatverein dem FC 1917 Gerolzhofen als Schiedsrichter treu geblieben. Hier hat er auch bis zur 1. Mannschaft Fußball gespielt und für seinen Verein insgesamt über 2.650 Spiele absolviert und wurde für diese Treue zum Ehrenmitglied ernannt. Wegen des Wohnortes Gerbrunn wechselte er 2009 zur Schiedsrichtergruppe Würzburg und pfeift im Jahr bis zu 100 Spiele, vorwiegend im Juniorenbereich und ist mal an einem Wochenende bei bis zu 5 Spielen im Einsatz. Vielen Jugendbetreuern hat er bei seiner Vorstellung: Schiedsrichtet Ludwig Bauer-FC Gerolzhofen einen roten Kopf beschert mit der Bemerkung: so einen teuren Schiedsrichter. Seine Antwort: keine Angst, ich wohne in Gerbrunn hat wieder beruhigt. Auf dem Spielfeld gilt er als ein humaner Schiedsrichter, der nicht den Herrgott herauskehrt, sondern lieber als 23. Sportkamerad fungiert und manchmal mit Humor versucht die Wogen zu glätten, anderseits aber auch die Karten zückt, wenn Spieler bewusst Fehlverhalten zeigen.
Bei einem Interview mit dem BR nach der Frage, wie lange wollen sie noch pfeifen, sagte er: wenn ich ein Jugendspiel pfeife und die Kids sagen, „hopp hau nei, der Alt sicht nichts“, dann ist es Zeit aufzuhören. Ich pfeife so lange es mir Spaß macht und die Frau und die Gesundheit mitspielen, die 3.000 Spiele möchte ich schon noch erreichen.